Für die zweite Öffnung des Raums wurde der Berliner Künstler Leonard Neumann eingeladen ein Tattoo-Studio zu installieren. Den Anstoß gab ein Zitat von Bert Neumann, dem Bühnenbildner der Volksbühne und Vater von Leonard Neumann, in einem Interview mit dem Tagesspiegel im März 2013, als er, angesprochen auf den „Regimewechsel“ an der Volksbühne und eine mögliche Zusammenarbeit mit dem designierten Intendanten Chris Dercon bemerkte, er würde eher ein Tattoo-Studio eröffnen als für den neuen Intendanten zu arbeiten.
Leonard Neumanns Arbeit wurde bereits im Rahmen der Abschiedfeierlichkeiten am 1. Juli 2017 auf einem Parkstreifen am Rosa Luxemburg gezeigt. In adaptierter Form war sie für eine Nacht in der Insel geplant und führte zu Diskrepanzen mit den Anwohner/innen und dem Berliner Raumnutzungsgesetz bzw. der Garagenverordnung.
Umfasste die Auswahl der Tatoos an der Volksbühne die Worte OST; WEST NORD, SÜD, wurden in dieser Nacht arabische Schriftzeichen und Striche angeboten. Auf der Straße wurden T-Shirts aus der Volksbühne verkauft. Der Aufdruck „Krise“ war der Bestseller.
Nun ist die Krise tatsächlich und seither ist es schwierig geworden, derart performative, explizit auf soziale Kontakte zulaufende Arbeiten zu realisieren. Aber es soll weiter gehen.